Weingut

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WEINGUT

Die von uns gepflegten Weinberge liegen an sonnenverwöhnten Steillagen am unteren Seebecken des Zürichsees. In Meilen, Herrliberg, Küsnacht und im Turmgut Erlenbach ernten wir aus sechs verschiedenen Reblagen unsere Trauben. Sie werden anschliessend in unserem Keller in Meilen gekeltert und dort bis zur Abfüllung mit Leidenschaft gehegt und ausgebaut.

Philosophie

Unsere Weine werden mit grösster handwerklicher Sorgfalt und mit Respekt vor der Natur biologisch erzeugt. Um die Vielschichtigkeit und Unverwechselbarkeit unserer Weine zu bewahren, verzichten wir im Anbau und in der Weinbereitung konsequent auf industrielle Produktionsverfahren. Auch werden die Weine vegan und ohne chemische Behandlungsmittel und synthetische Zusatzstoffe ausgebaut. Daher sind wir davon überzeugt, dass unsere Weine auf diese natürliche Weise ihren individuellen Charakter entfalten und Ihnen somit grössten Trinkgenuss und höchste Verträglichkeit garantieren.

Santé!

Geschichten um das Turmgut

Der Rebberg im Turmgut findet im Jahre 981 anlässlich eines Güterabtausches zwischen dem Grafen von Lenzburg und dem Kloster Einsiedeln eine erste schriftliche Erwähnung. An dieser Reblage werden also seit über 1000 Jahren Reben angebaut!

Bis ins 14. Jahrhundert gehörten die als «oberer Wingarten» bezeichneten Turmgut – Reben dem Kloster Einsiedeln. Im Laufe der Zeit wurden die Reben stückweise an Zürcher Ratsherren verkauft.

Ums Jahr 1650 gehörte die beste Lage samt dem kleinen Landgut am Fusse der Rebhalde dem Stadtzürcher Heinrich Grebel. Zur Bereicherung seines Landsitzes liess er den weit herum sichtbaren Rebturm erstellen. Als Standort wählte er einen der schönsten Punkte auf seinem Grundstück: die höchste Erhebung auf der Hangkante über dem grossen Rebberg. Das Rebhaus war aber alles andere als nur ein Oekonomiegebäude. Es diente ebenso sehr Repräsentationszwecken und wurde daher in späteren Kaufbriefen stets als «Turm oder Lusthaus» bezeichnet! Hier konnte der Besitzer seine Gäste mit der einzigartigen Fernsicht über den See und in die Alpen überraschen. Diese bevorzugte Lage und die massive Bauart mit dem spitzen Turmhelm liess bald einmal die Vermutung aufkommen, dass der harmlose Rebturm in Notlagen auch als Wachturm diente. Dies konnte aber nie nachgewiesen werden. Im Jahre 1924 wechselte der seit 1814 zum Erlengut gehörende Rebturm das zweitletzte Mal die Hand. Er gelangte an die Auslandschweizerfamilie Kupper. Diese liessen ein vom Turm etwas abgesetztes Sommerhaus in neoklassizistischem Stil erstellen. Der Turm wurde baulich dem Hause angepasst.

Der Kauf des Rebberges durch die Gemeinde Erlenbach erfolgte 1994. Seit 1994 haben wir das Rebland von der Gemeinde gepachtet.

Turm und Sommerhaus wurden 1998 von der Gemeinde erworben und von 2003 – 2006 umfassend renoviert.

Mord und Totschlag beim Rebberg

Stürmische Zeiten erlebten die Rebleute im 15. Jahrhundert. Während des Alten Zürichkrieges spielte Erlenbach eine ruhmreiche Nebenrolle. Innerschweizer Freischärler versuchten, sich durch eine räuberische Weinlese in den Erlenbacher Rebbergen für den Zürcher Weinboykott zu entschädigen. In der «Schlacht bei Ehrlibach» vom 6. Oktober 1445 wurden die Weindiebe von Zürcher Truppen so geschlagen, dass «der see gar wüt vom land gantz rot farw ward von itligem bluot», wie ein zeitgenössischer Chronist das blutige Ende der Schlacht schilderte. Dass sich die Innerschweizer Helden, wie die Sage geht, von mutigen Erlenbacherinnen in die Flucht schlagen liessen, die mit Pfeifen und Pfannendeckeln eine Übermacht der Zürcher Truppen vortäuschten, macht diese Mördergeschichte ja fast sympatisch!

Würdigung der Reblage

Die ausgezeichnete Lage des Turmgut – Rebberges wurde 1692 in der «Beschreibung des Zürich Sees» von Hans Erhard Escher wie folgt gewürdigt: «daselbst (gibt es) einen schönen Räbberg von ohngefahr 10 oder 11 Jucharten (altes Flächenmass), an welchem der beste rothe Wein so um den Zürichsee ist, wächst».